Ein Tag im Kiga
Jeder Tag hat seinen festen, wiederkehrenden Ablauf, an dem sich die Kinder orientieren können. Dies gibt den Kindern Sicherheit und Vertrauen. Darüber hinaus ergänzen an bestimmten Wochentagen Angebote wie Aquarellmalen oder Eurythmie den Tagesablauf. Die Abläufe sind in den jeweiligen Gruppen individuell gestaltet, die größten Unterschiede bestehen dabei hinsichtlich des Alters der Kinder. Die exemplarisch gestalteten Tagesabläufe der Kleinkindgruppen und der Kindergarten-gruppen bieten einen guten Einblick in unseren Kindergartenalltag.
Ein Tag in der Kleinkindgruppe im Waldorfkindergarten Gießen (Eichhörnchen-und Taubengruppe) – für Kinder zwischen 10 Monaten und 3 Jahren – Bringzeiten von 7:00 bis 8:15 Uhr Abholzeiten von 12:00 bis 12:30 Uhr und 14:30 Uhr bis Ende
Ankommen und erste Freispielphase Um 7:00 Uhr öffnet der Kindergarten seine Pforten und spätestens um 8:15 Uhr sollen alle Kinder anwesend sein. Die Kinder treffen nach und nach ein und werden liebevoll von den ErzieherInnen in Empfang genommen. Es bietet sich stets Raum für ein kleines Übergabegespräch zwischen Eltern und ErzieherInnen. Meist kuscheln die Kleinen erst eine Runde mit einer der ErzieherInnnen, spielen dann aber selbständig mit den vielen Spielmaterialien. Der Raum ist hierfür entsprechend vorbereitet. Es gibt vielfältiges Spielzeug aus Holz, so auch einen Kletterbogen und anderes Kletterspielzeug (nach Emmi Pikler), Holzautos und eine Spielküche. Auch Bilderbücher, Puppen mit Puppen-bett, Tücher, Bänder, Bälle sund vieles mehr, stehen den Kindern zur Verfügung.
Während der Freispielphase bereiten die ErzieherInnen das Frühstück zu und kümmern sich um das Mittagessen. Hier können die Kinder gerne helfen oder auch einfach nur zuschauen. In einer der beiden Gruppen macht es der Tisch mit erhöhtem Vorbau aus Holz, die sogenannte Kanzel, den Kindern sogar besonders leicht, auf der Arbeitsfläche mitzumachen oder zuzuschauen. Der Klang des Glöckchens läutet die kurze Aufräumphase ein. Gemeinsam singend räumen die Kinder und die ErzieherInnen alle Spielsachen wieder an ihren Platz. Jedes Kind wird dabei seinen Möglichkeiten entsprechend eingebunden.
Frühstück Anschließend kommen alle Kinder am Tisch zusammen. Sie sitzen auf Treppen-hochstühlen und bekommen ihr Lätzchen an. Es wird eine Kerze angezündet und gemeinsam mit einem Lied und einem Fingerspiel für das Essen gedankt. Dann beginnt das Frühstück.Bei der Zubereitung und den gewählten Zutaten des Frühstücks wird großen Wert auf biologische bzw. biologisch-dynamische Lebensmittel gelegt; auch die Früchte aus dem eigenen Nutzgarten werden hier verwendet. Je nach Wochentag lösen sich die Getreidesorten ab: Reis, Gerste, Hirse, Roggen und Hafer. Daraus werden Brote gebacken oder Getreidebreie gekocht. Obst- bzw. Gemüsebeilagen und Tee ergänzen die Mahlzeiten. Nach dem Frühstück bringen die ErzieherInnen den Raum wieder in Ordnung. Manche Kinder helfen auch hierbei gerne mit. Schließlich gehen die Kinder zur Toilette oder auf den Wickeltisch. Die Pflege findet in Ruhe statt und die Kinder werden ihren Möglichkeiten entsprechend einbezogen.
Gartenzeit: die zweite Freispielphase Anschließend begleiten wir die Kinder individuell beim Anziehen für das Freispiel im Garten. Hier haben die Kinder nochmals andere Möglichkeiten ihr Spiel zu gestalten und ihre Sinne zu trainieren. So können etwa natürliche Begebenheiten wie Steine und Stöckchen mit in das Spiel einbezogen werden. Im Sandkasten buddeln, die kleine Rutsche ausprobieren oder aber im Spielhüttchen und auf dem unebenen Gelände zu spielen und weitere Sinneserfahrungen zu sammeln ist hier auch möglich. Der Außenbereich der Kleinkindgruppen ist groß genug für vielfältige Bewegungsmöglichkeiten, bleibt aber dennoch für die Kleinsten überschaubar. Die ErzieherInnen pflegen einstweilen die Beete, in denen sie Gemüse für die Mittagsmahlzeiten der Kleinkindgruppen anbauen. Manchmal wird auch ein kleiner Spaziergang entlang des nahegelegenen Klingelbachs unternommen.
Mittagessen Die Gruppe kehrt dann wieder in den Raum zurück. Das nun folgende Händewaschen wird durch ein kleines Ritual begleitet. Während ein Lied gesungen wird, erhält jedes Kind ein „Goldtröpfchen". Anschließend lassen sich alle das, von den ErzieherInnen selbst zubereitete Mittagessen, schmecken.
Erste Abholphase und Schlafenszeit Hier verbleibt nun genügend Zeit, um die Kinder die nicht abgeholt werden, zu wickeln und auf den Mittagsschlaf vorzubereiten. Kinder die zu Hause schlafen, können zwischen 12:00 und 12:30Uhr abgeholt werden. Alle anderen liegen in ihren Bettchen und im Schein der Kerze liest eine Erzieherin eine Geschichte vor oder singt ein Lied . Sie bleibt bei den Kindern liegen, bis alle schlafen.
Dritte Freispielphase zum Ende des Kindergartentages Die Kinder stehen nach und nach auf und ab werden einige Kinder abgeholt. Für die verbleibenden Kinder steht ein kleiner Imbiss bereit. Danach bleibt noch Zeit um wieder ins Spiel zu finden.
Die Kinder können, je nach Wetterlage, draußen oder drinnen spielen. Um 16:15 schließt der Kindergarten (freitags 15:00).
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Ein Tag in der Kindergartengruppe im Waldorfkindergarten Gießen (Hummel-und Schmetterlingsgruppe) – für Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt –
Bringzeiten: 7:00 Uhr bis 8:15 Uhr Abholzeiten: 12:30 Uhr bis 13:00 Uhr und ab 14:00 Uhr
Ankommen Um 7:00 Uhr beginnt der Tag im Kindergarten. Die Erzieher treffen Vorbereitungen für den kommenden Tag und nehmen die Kinder in Empfang.
Erste Freispielphase Ab 7:00 Uhr beginnt die erste Freispielphase der Kinder. Während die Kinder spielen, bereiten die ErzieherInnen das Frühstück vor. Es wird Getreide gemahlen, geknetet, geschält, gebacken und gekocht. Hier können die Kinder gern mithelfen oder auch einfach nur zusehen. Ein erhöhter Vorbau um die Küchennische herum macht es den Kindern leicht, auf der Arbeitsfläche mitzumachen oder einfach nur zuzuschauen und anzukommen. Manchen Kindern bereitet es viel Freude schon den Tisch für das gemeinsame Frühstück zu decken. Bis 8:15 Uhr sollen alle Kinder in den Gruppen sein, damit ihnen noch genügend Zeit bleibt, um sich in Ruhe auszuziehen, die Hände zu waschen und so gut und froh gelaunt um 8:30 Uhr das Frühstück zu beginnen. Bei der Zubereitung und den gewählten Zutaten des Frühstückes wird großen Wert auf biologische bzw. biologisch-dynamische Lebensmittel gelegt; auch die Früchte aus dem eigenen Nutzgarten werden hier verwendet. Wie in den Kleinkindgruppen besteht das Frühstück je nach Wochentag aus einer andere Getreidezutat: Reis, Gerste, Hirse, Roggen und Hafer. Daraus werden Brote gebacken oder mit Milch auch Getreidebreie gekocht. Obstbeilagen und Tee ergänzen die Mahlzeiten.
Wenn alle Kinder gemeinsam um 8:30 Uhr am Tisch sitzen, wird eine Kerze angezündet und ein kleiner Spruch zum Beginn des Frühstücks gesprochen. Bis ca. 9:00 Uhr sitzen wir am Tisch,mit netten Gesprächen und lassen es uns schmecken. Mit einem kleinen Spruch wird das Frühstück beendet und die Kinder gehen ins Bad um anschließend die zweite Freispielphase zu beginnen.
Nun können die Kinder ihre, teilweise schon beim Frühstück, erdachten Spielideen umsetzen. Die liebevoll gestalteten Räume bieten den Kindern viele kreative Entfaltungsmöglichkeiten. Da gibt es eine Werkbank, genauso wie Holzständer aus denen die Kinder Häuser, Kaufläden oder Höhlen bauen können. In der Puppenecke können sie die Puppen oder auch sich selbst bekochen. Außerdem stehen ihnen Tücher, Bänder und viele andere Holz-und Naturspielsachen zur Verfügung. Auch Basteln, Handarbeiten und Malen kommen in dieser Zeit nicht zu kurz.
Der Klang des Glöckchens läutet die Aufräumphase ein. Gemeinsam räumen die Kinder alle Spielsachen wieder an ihren Platz.
Morgenkreis und Reigen Nach dem Aufräumen finden sich die Kinder gemeinsam zum Morgenkreis zusammen. Unser Morgenkreis dient dem sozialen Miteinander, hält Platz für Gedanken der Kinder und wird durch Fingerspiele und Lieder bereichert. Der anschließende Reigen ist geprägt durch Feste, Jahreszeiten und Wochentage.
Gartenzeit: die dritte Freispielphase Nach dem Morgenkreis geht es bei Wind und Witter raus in den Garten zum Spielen. Hier können sich die Kinder nach Herzenslust austoben oder einfach die Natur erkunden und entdecken. Es gibt Sandkästen, Rasenflächen, Hüttchen, eine Pumpe, einen Kräutergarten, viele verschiedene Zier- und Obstbäume, Sträucher, Wurzeln, eine große Rutsche, Schaufeln, Töpfe, Stelzen, Seile, Bretter und viele weitere Dinge, die zum aktiven Spielen einladen und die Motorik und den sozialen Umgang fördern.
Ausklang des Vormittags Nach einer ausgiebigen Gartenzeit finden sich alle für ein gemeinsames Singen, ein Puppenspiel, ein Märchen oder alte Kreisspiele im Stuhlkreis zusammen, um so den Vormittag ausklingen zu lassen.
Mittagessen Das gemeinsame Mittagessen, welches alle zusammen am großen Tisch einnehmen, wird uns vom Bio-Catering-Service-Safran geliefert.
Erste Abholphase und Mittagsruhe Nach dem Essen waschen sich alle Kinder und üben das Zähne putzen. Die ersten Kinder werden zwischen 12:30 und 13:00 Uhr abgeholt. Die Ruhezeit geht von 13:00 Uhr bis 13:45 Uhr. Alle nicht abgeholten Kinder betten sich zur Ruhe. Gemütliche Matratzen werden im Raum ausgelegt und die Kinder kuscheln sich in ihre Decken. Im Schein der „Mittagskerze" erzählt eine(r) ErzieherInnen ein Märchen oder liest eine Geschichte vor. Einige Kinder schlafen dabei ein. Die Ruhezeit, nach der Geschichte, dauert etwa eine halbe Stunde für alle Kinder. So können sie wieder genug Kraft tanken für den restlichen Tag. Bei Bedarf können die Kinder auch länger ruhen.
Vierte Freispielphase zum Ende des Kindergartentages Im Anschluss findet wieder freies Spielen statt. Je nach Wetterlage in den Räumen des Kindergartens oder im Garten. Ein kleiner Imbiss, zu dem die Kinder sich zusammensetzen, steht für den Nachmittag zur Verfügung. Alle Kinder werden bis 16:15 Uhr (freitags bis 15:00 Uhr) abgeholt.
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